Präsidentenbrief 2023
Rück- und Ausblick von DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels
Vor einem Jahr habe ich mich zuletzt mit einem Präsidentenbrief an Euch
gewendet. Seitdem ist viel passiert. In der Ukraine tobt immer noch der
Angriffskrieg Russlands. Ein Ende dieses sinnlosen Mordens ist nicht in Sicht. Und damit
nicht genug: Der bestialische Angriff der Hamas auf Israel und dessen Auswirkungen
halten uns ebenfalls in Atem. Das Massaker vom 7. Oktober 2023 verursacht unendliches
Leid und Verzweiflung und kostet zahllose Opfer unter der Zivilbevölkerung auf beiden
Seiten. „Jedes Menschenleben wiegt gleich schwer“, sagte unlängst Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier, und unser Mitgefühl gilt auch der palästinensischen Bevölkerung,
die von der Hamas zynisch und bewusst ihrem Elend und Tod ausgeliefert wird.
Der Deutsche Schützenbund steht klar an der Seite seiner israelischen Freunde
und hat seine Verbundenheit mit Israel und dem israelischen
Schießsport-Verband bei der erstmaligen Vergabe des Kehat-Schor-Gedächtnispreises
anlässlich der Deutschen Meisterschaften 2023 in München unterstrichen.
Kehat Schor war der israelische Schießsport-Trainer, der 1972 beim Attentat der palästinensischen
Terroristen während der Olympischen Spiele ermordet wurde. Brianna
Grasberger (Mörntaler-Falkenschützen Mauerberg) nahm den Preis aus den Händen
von Schors Tochter Michal Shahar, die sich mit rührenden Worten an alle Anwesenden
richtete, entgegen. Der Kehat-Schor-Preis bekräftigt unseren Einsatz: Für die Werte des
Sports und gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus, Hetze und Gewalt! Darüber
hinaus weise ich an dieser Stelle noch einmal auf unser Projekt „Schützen gegen
Extremismus, für Vielfalt und Demokratie“ hin. Bitte nutzt das umfangreiche Material,
dass auf der DSB-Webseite für die Vereine an der Basis zum Download bereitsteht.
Glücklicherweise gab es neben der düsteren weltpolitischen Lage auch
Positives aus Sicht des Deutschen Schützenbundes: Sportlich verlief das Jahr 2023 mit
den Weltmeisterschaften in Berlin (Bogen) und Baku (Schießsport) äußerst erfolgreich,
das DSB-Team für die Olympischen Spiele in Paris 2024 wächst und gedeiht und ist bei
mittlerweile 13 Quotenplätzen angekommen. Und ich bin sehr optimistisch, dass wir
im Juli/August nächsten Jahres mit einer noch größeren Zahl von Athleten am Start
sein werden.
Die Zahl unserer Mitglieder ist nach dem erwartbaren Rückgang in der Corona-Pandemie
wieder um mehr als 10.000 Personen gestiegen, was mich als Präsidenten und
meine Präsidiumskollegen besonders freut. Ich glaube, der DSB hat ein so breites Angebot
an Disziplinen, – vom neuen Blasrohrschießen über den Bogenlauf bis hin
zum Auflageschießen – dass für jeden und jedes Alter etwas dabei ist.
Und auch der 63. Deutsche Schützentag, erstmals nach der Corona-Pandemie
wieder in Präsenz, war gelungen. Der gastgebende Heidekreis (Niedersächsischer
Sportschützenbund) bot der Schützenfamilie ein buntes Programm mit großartigen Veranstaltungsorten,
die Delegiertenversammlung verlief harmonisch und sprach dem DSB
eine Beitragserhöhung von 50 Cent pro Jahr ab 2025 zu. Die Stimmung war prächtig
beim Schützenumzug und beim abendlichen Schützenball. Kurzum: Wir Schützen halten
zusammen und haben eine Blaupause (für die Welt) geliefert, wie ein gemeinsames
und friedliches Miteinander aussehen sollte. Mehr zu den genannten Themen finden Sie unten im Link.
Bild zur Meldung: DSB Präsident Hans-Heinrich von Schönfels