Was ist möglich zwischen zwei Sportarten?

Schnupperangebot Target-Sprint

Zusammenarbeit zwischen Leichtathleten und Sportschützen - geht das? Was im ersten Moment Verwunderung hervorruft, erschließt sich auf dem zweiten Blick. Warum? Ganz einfach, der Deutsche Schützenbund, mit seinen 1,3 Millionen Mitgliedern erweiterte vor einigen Jahren sein Angebotsportfolio mit der Disziplin Target-Sprint. Was verbirgt sich hinter dieser Disziplin? Kurz gesagt ist es der wohl kürzeste und schnellste Biathlon der Welt. Der Winterbiathlon dürfte den meisten Sportinteressierten hinlänglich bekannt sein und fasziniert jedes Jahr Millionen von Zuschauern und lässt sie gebannt an den Wettkampforten oder vor den Fernsehbildschirmen mit den Athleten mit fiebern. Auch der Sommerbiathlon ist den meisten ein Begriff. Mit dem Target-Sprint hat der DSB vor wenigen Jahren einen Wettbewerb initiiert, der immer mehr Freunde gewinnt. Der Target Sprint wird auf der Kurzdistanz von dreimal 400m-Laufrunden ausgetragen. Nach der ersten und zweiten Runde ist jeweils ein Stehendschießen zu absolvieren, ehe der Athlet nach der dritten Laufrunde ins Ziel läuft. 

Am Landesmeisterschaftswochenende für die Druckluftdisziplinen vom 19.-21.04.2024 auf dem Gelände der Sportschule Güstrow bot der Schützenverband ein Schnuppermitmachangebot für die anwesenden Teilnehmer der LM an. Gleichzeitig fand auf dem Gelände eine Trainerausbildung für angehende Leichtathletiktrainer statt. Vertreter vom LAC Mühl Rosin, TC Fiko Rostock, LAV-Waren Müritz; SV Union Wesenberg, PSV Wismar, SC Neubrandenburg, LAV Ribnitz-Damgarten, SC Wolgast, TSV Empor Zarrentin und vom Bad Doberaner SV nutzten ebenfalls das Angebot und bauten nach Rücksprache mit dem Referenten des Lehrgangs Dr. Matthias Weippert von der Universität Rostock das Target-Sprint Mitmachangebot in den Lehrgangsplan ein. Und die 17 angehenden Leichtathletiktrainer waren begeistert und mit viel Freude dabei. Die mobile Lichtpunktanlage mit der elektronischen Zeitmessung und einer verkürzten Laufstrecke von 100 m weckte bei den meisten die Bestrebung ihr Potenzial abzurufen. Das Laufen war nicht das Problem, beim Schießen stellte sich dann schon die eine oder andere Herausforderung. Das Fazit der Lehrgangsteilnehmer war dann aber einhellig, dass sich hier völlig neue Perspektiven eröffnen können. So fand auch die vom TSV Empor Zarrentin stammende Heike Groth Burghardt viel Lob für das Angebot des Landesschützenverbandes. Die eingefleischte Leichtathletin kann sich durchaus vorstellen, dass Vereinsmitglieder ihres Vereins in Kontakt mit einem nahen gelegenen Schützenverein treten, um hier die Fertigkeiten des Schießens zu erlernen und an Wettkämpfen im Target-Sprint teilzunehmen. Der Geschäftsführer des LSV M-V Jörn Schmöker freute sich über die positive Resonanz der Teilnehmer und ist der festen Überzeugung, dass sich hier eine Menge Kooperationspotenzial mit der Disziplin Target-Sprint für Leichtathletik- und Schützenvereine eröffnen.